Fortbildungen

Das Team von »EeneMeeneKiste« bietet Fortbildungen zu folgenden Themenschwerpunkten an:

Interkulturelle Aspekte in Kinderbüchern

Was macht ein Bilderbuch interkulturell? Und ist mit einem Buch über Kinder in Afrika auch automatisch interkulturelles Arbeiten möglich? Entsprechen die im Gruppenalltag verwendeten Bücher und Materialien wirklich der Lebensrealität der Kinder? Oder wird meistens Pauls Oma dement und lernt Lotta Nein-sagen, während Ali und Ayse selten einfach einen Wackelzahn haben, sondern stattdessen meistens »migrationsspezifische Sonderprobleme«?

Wir wollen in dieser Fortbildung gemeinsam den Blick für interkulturelle Aspekte in Bilderbüchern durch viele Beispiele, inhaltliche Inputs und gemeinsame Reflexion der eigenen Praxis schärfen.

Dialogisches Vorlesen, Gestalten von Vorlese- und Erzählsituation und die Arbeit mit Büchern in Kindergruppen

Muss es beim Vorlesen immer mucksmäuschenstill sein? Was kann ich außer Vorlesen noch alles mit Bilderbüchern machen? Funktioniert dialogisches Vorlesen auch mit mehr als drei Kindern? Was mache ich mit einem Kamishibai? Und was ist ein Story-Teller?

Tipps, Tricks und Methoden zum Vorlesen, Erzählen und erzählen lassen, gemischt mit praktischen Übungen.

Zweisprachige Bilderbücher und Bilderbücher in anderen Erstsprachen, ihre Bedeutung für die Sprachentwicklung von Kindern und ihre Möglichkeiten in der Zusammenarbeit mit Eltern

Welche Rolle spielt die eigene Erstsprache beim Deutscherwerb von Kindern? Wie lassen sich mehrsprachige Bilderbücher und Bücher in anderen Erstsprachen nutzen, um sowohl das Kind zum/zur »ExpertIn der eigenen Sprache« zu machen, als auch Eltern mehr in den Gruppenalltag einzubinden? Wie lässt sich die »Vorleselust« von Eltern steigern?

Wir werden linguistische und soziale Grundlagen für den Erst- und Zweitspracherwerb kennenlernen, verschiedene Materialien selbst ausprobieren und so Ideen für den eigenen pädagogischen Alltag entwickeln.

Genderbewusste Pädagogik in der Kita

Jeden Menschen, den wir treffen, ordnen wir automatisch einem der beiden »gängigen Geschlechter« zu. Ob wir eine Person als männlich oder weiblich wahrnehmen prägt sehr entscheidend unsere Beziehung zu diesem Menschen. Unsere Erwartungen an sein Verhalten und unser Verhalten ihr gegenüber.
Dabei spielt bei dieser Zuordnung das biologische Geschlecht (sex) die kleinere Rolle. Viel entscheidender sind die gesellschaftlich erlernten Erwartungen, die wir an die Männer- bzw. Frauenrolle knüpfen (gender).
Und das gilt nicht nur für Beziehungen unter Erwachsenen: Schon bei Säuglingen unterscheiden sich die Wahrnehmungen, Erwartungen, Bewertungen und unser Verhalten, je nachdem, ob wir glauben, ein männliches oder ein weibliches Baby vor uns zu haben.
Die rosa und hellblauen Strampelanzüge sind also nur die Spitze des »Gender-Eisbergs«. Selbst wenn wir uns bemühen, alle Kinder gleich zu behandeln, unterscheiden sich unsere Erwartungen, Reaktionen und unser Verhalten – bewusst oder unbewusst – immer, je nach dem, ob wir glauben mit einem Jungen oder einem Mädchen zu tun zu haben. Das prägt natürlich, von klein auf!

In dieser Fortbildung werden wir uns gemeinsam den inhaltlichen Grundlagen und Begriffen von sex und gender nähern sowie den Einfluss untersuchen, den Geschlechterrollen auf unser eigenes Leben und unsere pädagogische Arbeit haben.
Ziel dieser Fortbildung ist es, mehr Freiräume jenseits der gesellschaftlich festgelegten Erwartungen an Geschlechterrollen zu schaffen, und das sowohl für uns, als auch für die Kinder, mit denen wir arbeiten.


Dauer und Umfang der einzelnen Fortbildungen sind flexibel. Auch lassen sich einzelne Schwerpunkte miteinander verbinden und auf die jeweiligen Bedürfnisse des Teams und der Einrichtung abstimmen. Methodisch arbeiten wir in allen Fortbildungen viel praktisch und mit dialogischen Verfahren, es gibt aber auch kürzere Theorieblöcke. Immer im Vordergrund steht die Anwendbarkeit des Gelernten auf die eigene pädagogische Praxis.

Desweiteren bieten wir Elterncafés und Themenelternabende mit Praxisanteilen und Materialienvorstellung an. Die Arbeit mit Büchern im Kindergarten kann das Vorlesen in den Familien nicht ersetzen. Die gemeinsame Vorlesesituation zwischen Eltern und Kindern ist sowohl für die sprachliche Entwicklung, als auch für die Gestaltung der Beziehung zwischen Kind und Elternteil wichtig. Die Bedeutung des gemeinsamen Vorlesens oder Anschauens von Bilderbüchern wollen wir in unserem Angebot für die Eltern vermitteln. Dabei sollen Lust und Spaß bei der Beschäftigung mit Büchern geweckt werden. Mit den von uns mitgebrachten Büchern wollen wir auch Eltern, die nicht lesen können, oder nicht deutsch lesen können, Möglichkeiten zeigen, wie sie mit ihren Kindern gemeinsam Bücher entdecken und erleben können.
Dieses etwa zweistündige Angebot stimmen wir in Absprache mit dem Team der Einrichtung auf die jeweiligen Elterngruppen ab, z.B. was die gesprochenen Erstsprachen betrifft. Das Elterncafé kann in Teilen auch gemeinsam mit den Kindern stattfinden, für die Gesamtgruppe bieten wir dann ein Bilderbuchkino an.

Wenn Ihr Interesse an unseren Fortbildungen und/oder Elternangeboten haben, nehmt gerne per Mail Kontakt mit uns auf. Termine, Umfang und Preise nach Absprache.


Die TeamerInnen

Beide haben eine Jahresfortbildung »Geschlechtsbezogene Pädagogik« an der HVHS Frille absolviert und arbeiten im interkulturellen Kinderbuchprojekt »EeneMeeneKiste«.